2021 – Neues Jahr, neues Glück?
Und wieder ist ein Jahr rum, und was für eins. 2020 hat wohl für alle von uns das verkörpert, was sich keiner wünschen würde. Es endete, wie es begann, oder sogar schlimmer, aber eben auf keinen Fall besser.
Was bringt uns das neue Jahr?
Habt Ihr schon Vorsätze für 2021? Wahrscheinlich schon… Wie sehen die denn aus? Bestehen sie aus Zahlen?
Oft setzen wir uns Ziele, die mit Zahlen definiert werden. Ein gewisses Gewicht zu erreichen, ist wohl der Klassiker. Unter Sportlern gibt es sicher auch genug Klassiker, wie eine Distanz unter einer gewissen Zeit zu laufen, eine Bestmarke zu schlagen, einen neuen Rekord aufzustellen, in welchem Bereich auch immer. Aber ist das überhaupt sinnvoll? Zu erreichende Zahlen hängen wiederum von anderen Faktoren ab, von Zahlen, die sich erst einmal verwirklichen lassen müssen. Eine Umgebung, die wir in der Regel nicht selbst beeinflussen können, ist oft die Kernvoraussetzung für das Erreichen unserer Ziele. Möchte ich einen Rekord auf 10km brechen, hängt dies davon ab, ob ich das nötige Training überhaupt absolvieren kann, verletzungsfrei und in der dafür nötigen Qualität und Quantität.
Sinnvolle Ziele? Wie sehen die aus?
Im Grunde ist es doch einfach. Man muss sich nur eine Frage beantworten: Was ist nötig, um das in einer Zahl formulierte Ziel zu erreichen, oder es realisierbar zu machen? Richtig, es geht um die Voraussetzungen und die Umgebung, die nötig sind, um ein Ziel zu erreichen.
Ein sinnvolles Ziel kann sein, von nun an jene Zeichen besser zu beachten, die ein klares Warnsignal sind. Zeichen, die man bisher viel zu oft ignoriert hat, weil man eine Zahl für wichtiger erachtet hat. Unbedingt einen persönlichen Rekord zu erreichen, vor allem, wenn man kurz davorsteht, ist doch viel reizvoller, als jetzt auf seinen Körper zu hören und lieber einen Gang zurück zu schalten und so eine Überreizung oder einen Infekt eben nicht zu provozieren. Langweilig, aber besser wäre eigentlich das letztere.
Man stellt das eigentliche Ziel in den Hintergrund, wird dafür aber nicht krank oder die Verletzung wird verhindert. Das Ziel kann man dennoch erreichen, eben etwas später, dafür aber vielleicht umso besser/stärker, weil man länger trainieren konnte und keine verletzungs- oder krankheitsbedingte Pause einlegen musste.
Solche Entscheidungen sind nicht einfach und oft weiß man es erst besser, wenn man die Erfahrung schon gemacht hat. Man lernt eben, wie es oft so schön heißt, aus Fehlern am besten.
Bei der Zielerreichung spielt Stress oder Druck oft eine nicht unbedeutende Rolle. Nicht nur für den Sportler. Man reizt seine Umgebung, seinen Partner oder seine Familie oft auch. Man verlangt ihnen einiges ab, unbewusst fordert man Unterstützung ein und irgendwann gehört ein gewisser Rhythmus zum Alltag und wird normal.
Ein weiteres sinnvolles Ziel kann deshalb sein, sich bewusst mehr auch auf andere zu konzentrieren. Wie wäre es, wenn man von nun an versucht die Stimmung in der Umgebung auf einem höheren Level zu halten, sich mehr Zeit für seinen Partner oder Familie nimmt? Stress von außen macht die Ausgangslage für das persönliche Ziel nicht besser, es entsteht nur ein weiterer Risikopunkt, der unweigerlich zur Überreizung beitragen wird.
Ganz nach dem Motto „Happy Wife, Happy Life“ erreicht man so mit einem Ziel sicher und entspannt auch das andere.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, oder?
2020 ist einfach beispielhaft dafür, dass viele nun einfach nur noch darauf hoffen, dass 2021 „alles wieder gut wird“.
Aber ist das realistisch? Vor lauter Hoffnung und Sehnsucht nach dem alten Leben, sollten man den Blick für das echte und realistische Leben nicht verlieren. Der Wechsel einer Zahl im Kalender und das Zurückdrehen aller Daten auf den ersten Januar haben absolut keinen Einfluss auf die Entwicklung unserer Umwelt, der Politik, Krankheiten, unsere Gesellschaft und all das, was eben Tag für Tag da draußen passiert.
Corona wird auch 2021 unseren Alltag und die News beherrschen. Wichtig ist doch, was wir daraus machen und ob wir etwas daraus lernen.
Ich wünsche mir, dass alle den Blick fürs Wesentliche wieder etwas besser fassen können und auch mal ehrlich zu sich selbst sind und sich klar werden, wo Pandemien und Krisen ihren Anfang haben. Sind es nicht wir selbst, jeder für sich, einzeln und individuell, wenn wir täglich unsere Entscheidungen treffen?
Verbirgt sich hier eventuell auch ein weiteres „sinnvolles Ziel“ für ein neues Jahr?
Ein frohes und erfolgreiches neues Jahr an alle! Versucht, was draus zu machen, nicht nur für Euch & nicht nur dieses Jahr!