IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft in Süd-Afrika, Nelson Mandela Bay
Einige Wochen vor dem Rennen wurde ich von einem meiner Schwimmtrainingspartner, Christian Fässler, auf eine Organisation angesprochen, für die er bereits vor ein paar Jahren Spenden sammeln konnte. Greenhope setzt sich weltweit sportlich im Kampf gegen Krebs ein und Christian hatte die Idee einen (Triathlon-)Rennanzug im Greenhope Desing zu tragen. Neben ihm und mir sollte auch Felix, ein weiterer Trainingspartner, den gleichen Anzug tragen. Einige andere haben den gleichen Anzug. Ich war sofort dabei und gab meine Bestellung über Christian auf. Der Anzug wurde noch rechtzeitig geliefert und wir waren zu dritt mit dem gleichen Anzug in Süd-Afrika am Start. Greenhope – Sports against Cancer.
Wir reisten einige Tag im Voraus an und bezogen unsere Unterkunft in Stadtnähe (Port Elizabeth). Da es bereits dunkel war, wollten wir nicht zu lange draussen unterwegs sein. Die Wettkampfbesprechung habe ich verpasst, da diese sehr schlecht beschildert war und unser Flug Verspätung hatte. So entschieden wir uns, etwas zu essen und dann wieder in unsere Unterkunft zurück zu kehren.
Die Frauen starteten bereits am Samstag des Rennwochenendes. Sie hatten nahezu perfektes Wetter (Sonne, kein Regen, gute Temperaturen). Jedoch war es windig auf der Radstrecke. Am Sonntag waren wir Männer an der Reihe. Das Wetter verschlechterte sich, jedoch liess der Wind nach. Ich stieg wieder mit einer unglaublich guten Schwimmzeit aus dem Wasser (unter 29 Minuten) und wechselte aufs Rad, wo ich mein Niveau halten konnte. Mit einer persönlichen Rekordzeit stieg ich vom Rad (02:32 Stunden) und wechselte in den Halbmarathon, den ich bewusst nicht zu schnell anlaufen wollte. Schnell merkte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich konnte nach ein paar moderaten Kilometern das Tempo nicht mehr erhöhen. Blockade. Seitenstechen. Damit muss man rechnen. Konzentration ist angesagt. Ruhig bleiben und versuchen, mit Atmung und Verpflegung einen gleichmäßigen Rhythmus zu finden. In der zweiten Hälfte des Laufes (es waren zwei gleichlange Runden mit jeweils zwei Steigungen, die jeweils im Wendepunkt endeten und wieder bergab führten) baute ich nochmals ab und musste ein paar Gehpausen einlegen, die ich jedoch kurz wieder ins Joggen umwandeln konnte. Schnell fing ich an zu rechnen, ob ich an diesem Event noch eine Bestzeit erreichen konnte oder nicht. Schliesslich habe ich gut vorgelegt.
Es war möglich. Als ich wusste, dass mir dies niemand mehr nehmen konnte (im angenehmen Tempo war mir ein persönlicher Rekord sicher), war jeglicher Druck von mir gefallen und ich lief ohne Stress ins Ziel und genoss einfach nur das unglaublich schöne Gefühl an einer Weltmeisterschaft dabei zu sein.