Barockstadt Fulda Triathlon

 

Nach einem verkorksten Saisonstart 2022, konnte ich dieses Jahr einen vernünftigen Winter dokumentieren und wieder ohne Vorgeschichte mit dem Traditionsrennen in Fulda starten. Ich hatte mich zu Jahresbeginn für die eine Langdistanz entschieden, für die natürlich entsprechend trainiert werden musste. Dem Kurzdistanzrennen in Fulda wurden wir im Training also nicht gerecht, es fehlten mehrheitlich höhere Intensitäten, zu Gunsten von Grundlage. Letztendlich zeigte sich aber im Zuge des Rennens, dass auch dies einen gewissen Beitrag zur Schnelligkeit leistet. Lediglich im oberen Bereich der Intensität merkte ich, wie wichtig spezifisches Training doch ist.

Ein bisschen Chaos – ein bisschen Stress

Da wir in der Schweiz leben, ist die Teilnahme am Barockstadt Fulda Triathlon immer mit etwas Aufwand verbunden. Anreise mit dem Auto, dieses Mal mit zwei Kindern 😊. Auch dieses Jahr hatten sich mein Bruder und mein Papa entschieden, wieder auf der Sprint Distanz zu starten. Mein Bruder musste sich jedoch kurzfristig gegen den Start entscheiden, da er am Vortag noch an zwei Fussballspielen seinen Dienst leisten «musste». So begabt er auch ist, ich hatte da dieses Gefühl, dass das keine gute Idee war. Ein verknackster Knöchel war das Ergebnis. Die meisten Vorbereitungen fanden, wie immer, am Abend vor dem Rennen statt. Ich habe inzwischen so viel Routine, dass ich diese Vorbereitungen wohl als zu selbstverständlich betrachte. So kam es, dass wir am Rennmorgen das Rad in die Wechselzone 1 brachten, um dann mit Schrecken festzustellen, dass wir kaum noch Zeit haben für die Wechselzone 2 (Laufschuhe etc.). Mein Papa hatte nicht mehr genügend Zeit, sein Start rückte immer näher. Also sprang ich zur Wechselzone 2 und bereitete sowohl seine, als auch meine Laufsachen vor. Das war Warm-up Nr. 1 für mich. Nach dem Wechsel aufs Rad liefen Familie und Freunde gemeinsam zum Zielbereich, wo sich auch Wechselzone 2 befand. Hier hatte man einen erstklassigen Blick auf die Laufstrecke. Nach Zieleinlauf machte ich mich auf den Weg zurück zur Wechselzone 1 und zum Schwimmstart. Warm-up Nr. 2 für mich

Fanclub

Genug aufgewärmt

Es ging los. Ich war, wie gewohnt, einer der letzten Starter. Wir sprachen uns, ebenfalls wie gewohnt, in Bezug auf unsere Schwimmzeiten ab. Ich reihte mich an zweiter Stelle ein. Unterwegs musste ich immer wieder feststellen, dass mein Vordermann etwas zu kämpfen hatte, also überholte ich ihn und schwamm vorneweg. Insgesamt stieg ich als siebter (erster in unserer Bahn) aus dem Pool. Weil es so gut lief, ließ ich mich von einem der Zähler verwirren, bis dieser selbst merkte, dass er mich gerade vom Rennen abhält (irgendeine Bemerkung zum Verbleib der Badekappe, die nicht zum Athleten-Guide passte). Nach einem schnellen Wechsel gab ich auf dem Rad mein bestes. Irgendwie kam ich mir aber so gar nicht schnell vor, um mich herum waren auch deutlich mehr andere Athleten als gewohnt. Nach einer gewissen Zeit verteilten sich die Leute wieder. Ich war aber nicht in der Lage auf jemanden aufzuschließen, wurde von ein paar einzelnen überholt, holte mir den einen oder anderen wieder zurück. Dabei blieb es aber. Ich war andere Leistung von mir gewohnt, es fehlte einfach Power.

Nach Abschluss der Radstrecke und einem guten Wechsel, konnte ich mit gutem Tempo in den Laufschuhen loslegen.

Nach der ersten von vier Runden musste ich bedingt durch Atembeschwerden einen Gang zurück schalten. Ich musste sofort an eine komische Situation am Vortag denken. Ich hatte ganz plötzlich das Gewühl, wenig Luft zu bekommen, wie bei einer allergischen Reaktion. Das hatte ich noch nie, ich habe zwar offiziell Heuschnupfen und entsprechend bin ich auf gewisse Gräser, Früchte, etc. allergisch. Das hat sich allerdings nie so akut geäussert. Offenbar waren gewisse Bäume sehr dominant dieses Jahr. Nun… Ich weiss letztendlich nicht, woran es gelegen hat. Ich weiss nur, ich musste mich für kurze Zeit bremsen, die Atmung wieder in den Griff bekommen. Glücklicherweise konnte ich im Verlauf des Rennens nochmal das Tempo steigern. Es war eine grundsätzlich solide Leistung, mit einem tollen Ergebnis.

Zieleinlauf Kopf an Kopf

Auf den letzten Metern konnte ich noch einen anderen Athleten einsammeln. Ich zog recht zügig an ihm vorbei und merkte nicht, dass er sich an mir festbiss. Auf der Zielgeraden kassierte er mich, resp. sprinteten wir Schulter and Schulter über die Ziellinie. Es war ein Unterschied von nicht einmal einer Sekunde, die ich leider nach ihm die Ziellinie überquerte und somit dieses Kopf-an-Kopf-Rennen verlor. Nach einem durchwachsenen Rennen mit suboptimaler Vorbereitung (planmäßig) konnte ich also als siebter in der Gesamtwertung einlaufen, wobei ich in meiner Altersklasse den zweiten Rang für mich behaupten konnte. Da kann man nicht meckern. Voll zufrieden bin ich natürlich nicht. Gewisse Kleinigkeiten lassen sich immer verbessern, sei es in der Vorbereitung oder im Rennen selbst. Es war auf jeden Fall ein gelungener Saisonstart und die Vorfreude auf die nächsten Wochen und die Vorbereitung auf den IRONMAN war sehr groß.

 
Damian Strzalkowski